Monatsarchiv November 2016

VonPeter Egan

Substanzerhaltung bei den Stadtbetrieben

Die Ahrensburger Stadtbetriebe sind verantwortlich für die Entwässerung und Reinigung unserer Abwässer. Der von den Bürgern zu zahlende Gebührensatz für Schmutzwasserentsorgung sank zwischen 1999 und 2016 um 38% was einer jährlichen Ersparnis 100 Euro pro Haushalt entspricht.  Unsere Gebühren liegen ca. 30% unter dem der Nachbargemeinden. Dies war unter anderem möglich durch Energiesparmaßnahmen, die dazu führten, dass wir für die Kläranlage keine Energie mehr zukaufen müssen.

Allerdings erfordert die Entsorgung und Reinigung von Abwasser und Regenwasser eine umfangreiche Infrastruktur von Kanälen, Pumpen und Klärstufen, die einen Wert von 105 Mio Euro hat und durchschnittlich 40 Jahre genutzt wird.  Im Rahmen der bestehenden Gebührenkalkulation werden Rücklagen gebildet, um alte Anlagen ersetzen zu können. Die Rücklagen sind bisher auf den ursprünglichen Anschaffungswert der Anlagen begrenzt.  Im Laufe der 40 Jahre haben jedoch Inflation und technischer Fortschritt den Preis für Ersatzanlagen nahezu verdoppelt. Daher muss  die Kommune bei Ersatzbeschaffungen regelmäßig höhere Kredite aufnehmen, um die Altanlagen zu ersetzen. Dies wiederum führt dazu, dass die zukünftigen Gebühren  und die kommunale Verschuldung beträchtlich ansteigen können.

Die aktuell erwogene Alternative ist, schon heute zusätzliche Rücklagen für die Preissteigerungen bei den Ersatzinvestitionen zu bilden und damit künftige Gebührensteigerungen zu begrenzen. Die Führung unserer Stadtbetriebe hat errechnet, dass eine solche Substanzerhaltungsrücklage  zu Gebührenerhöhungen  von 18 Euro pro Haushalt und Jahr führen würde. Dies wäre etwa ein Fünftel der in den letzten Jahren für die Bürger erreichten Ersparnisse.

Gebührenerhöhungen mag niemand, die WAB  schon gar nicht. Andererseits ermöglicht diese Rücklage eine kontinuierliche Modernisierung der Infrastruktur ohne zusätzliche Verschuldung. Dies ist gelebte kommunale Substanzerhaltung und auch ein Stück Generationengerechtigkeit. Wenn wir heute am falschen Ende sparen, zahlen unsere Kinder die Zeche.

Wie sehen Sie das? Sagen Sie uns gern Ihre Meinung. Wir treffen uns jeden 1. Und 3. Dienstag um 19:00 im Peter-Rantzau- Haus.